In
fünf Sommerwochen passieren in Niedergrunstedt merkwürdige Dinge:
Die Kirchturmuhr geht falsch, der Jugendclub wird zum Dorfladen, der Seniorenraum
ist eine Garderobe, im Gemeinderaum der Kirche wird geschminkt und frisiert,
rund um die Kirche stehen Scheinwerfer, „Ruhe bitte“ ist oft zu hören
und in einer Nacht sitzt sogar ein leibhaftiger Engel auf dem Pfarrhausdach.
Die Kinderfilm
GmbH hat Niedergrunstedt als idyllische Filmkulisse für ihre Kinderserie
„Ein Engel für alle“ entdeckt. Im Auftrag des ZDF wurde die erste
Staffel im September 2004 gedreht und Anfang 2005 auf dem KI.KA. ausgestrahlt.
Während im August 2005 die zweite Staffel in Arbeit war, kündigte
das ZDF bereits die Fortsetzung für das folgende Jahr an.
Drehort ist das gesamte Areal um Kirche, Vereinshaus, Pfarrhaus bis hin
zum Jugendclub. Das bedeutet, dass der gesamte Ortskern vom Filmteam „belagert“
wird. Die Niedergrunstedter haben sich darauf eingestellt. Viele spielen
sogar begeistert als Komparsen mit. Manches Schulkind baut den Komparseneinsatz
ins Ferienprogramm ein.
Wer gern mehr sehen möchte von Bullerbü bei Weimar, wie ZDF-Redakteurin
Susanne van Lessen Niedergrunstedt bezeichnete, sollte sich die Serie
um Pfarrer Gottschalk (Hansa Czypionka) und Engel Zacharias (Tim Morten
Uhlenbrock) anschauen.In der 3. Staffel steht der Engel Amadeus (Raúl
J. Semmler) dem Pfarrer Zeisberg (Hilmar Eichhorn) mit himmlischen Tricks
zur Seite.
„Ein Engel für alle“ ist nicht die einzige Filmproduktion in Niedergrunstedt.
Im August 2005 drehte die Kinderfilm GmbH eine Woche lang für die
Kinderserie „Zehn Gebote“. Wird der Ort zu Hollystedt vor den Toren der
Stadt, wie in der Thüringer Allgemeinen zu lesen war? |