Altes Schulhaus
Konnten im benachbarten Weimar die Knaben bereits ab 1307 eine Schule des Deutschritterordens besuchen, so war den Kindern in Niedergrunstedt erst ab 1556 ein Schulbesuch möglich. Nach der Reformation konnten ab der Mitte des 16. Jahrhunderts auch auf den Dörfern Schulen entstehen, so eben auch in Niedergrunstedt. Von dieser Zeit an besteht eine wohl lückenlose Aufstellung aller 27 Schuldiener bis zur Einstellung des Schulbetriebes im Jahre 1975.
Über das Schulhaus gibt es aus dieser Zeit keine Berichte, wohl aber von dessen Zerstörung durch einen Brand im Jahre 1646 während des 30-jährigen Krieges durch schwedische Truppen. Wie die Geschichte berichtet, wurde nicht nur das Schulhaus, sondern das ganze Dorf einschließlich Pfarrhaus verwüstet. Ein neues, aber dürftiges Schulhaus wurde erst Jahre später gebaut. Anfang des 19. Jahrhunderts war das Schulhaus kaum noch zu benutzen.
Nachdem die Kirchgemeinde 1729 den Neubau der Kirche und 1730 den Umbau des Pfarrhauses bewerkstelligte, konnte sie 1836 für einen Schulneubau die notwendigen 1000 Reichstaler aus dem Kirchensalär bewilligen.
Der Schulneubau aus dem Jahre 1836 ist der noch vorhandene unterkellerte Steinbau mit Giebel zur Straße, zweigeschossig mit Klassenzimmer und Lehrerwohnung. Dieses Schulhaus wurde bald zu klein, so dass im Jahre 1890 ein neues großes Klassenzimmer an der Südseite angebaut werden musste. Wegen der Hanglage wurde der Anbau eine halbe Etage höher gesetzt. Der ehemalige Schulstall/Schulscheune diente als Lager für Heizmaterial und als Ort der Toiletten.
Eine Wiederbelebung des seit 1975 nicht mehr als Schule genutztem Hauses erfolgte bereits 1994 durch den Einzug des Kunstvereins „Hofatelier e.V.“. Nach dem Freiziehen der alten Lehrerwohnung im Obergeschoss konnten ab Herbst 1995 umfangreiche Sanierungen beginnen. Im Mai 1996 wurde das Schulgebäude als Gemeindehaus „Alte Schule“ seiner neuen Bestimmung als Vereinshaus übergeben.